GWA Youth World Championships

Costa Brava 2025, Spanien 

Mein Weg zum Ziel

von Viola Lippitsch

Nach einem intensiven GWA-Event in Tarifa hieß es für mich direkt weiter: Zwölf Stunden Fahrt lagen vor mir, bis ich endlich in Costa Brava ankam – bereit für das nächste Abenteuer, die WingFoil Weltmeisterschaft der Jugend unter 19 Jahren. Unser Zuhause für die Woche war das Camping Ballena Allegra, ein Ort, der schnell zum Zentrum der Szene wurde. Alle Rider waren dort untergebracht, die Stimmung war einfach großartig – jung, sportlich, lebendig. Es war mehr als ein Wettkampf, es war eine Community.

Schon beim ersten Blick aufs Meer war klar: Der Wind wird uns fordern. Es war ein ständiger Kampf um jedes Lüftchen. Ich habe die ganze Woche über nichts Kleineres als meinen 4,5 m² Wing und mein größtes Foil benutzt – mehr war einfach nicht drin.

Das Event startete mit der Freestyle-Disziplin. Doch bevor überhaupt irgendwas lief, hieß es erst mal: warten, warten, warten. Der Wind ließ auf sich warten, was die Spannung nur noch erhöhte. Zum Glück hatten wir auf dem Campingplatz genug Möglichkeiten, uns die Zeit zu vertreiben – wir Jugendlichen waren ständig in Bewegung, ob auf dem Wasser oder an Land. 

Als es dann endlich losging, lief die erste Runde im Freestyle für mich richtig gut. Ich konnte direkt in Runde drei aufsteigen und fühlte mich stark. Auch diese Runde konnte ich für mich entscheiden. Doch je weiter der Wettbewerb fortschritt, desto schwächer wurde leider der Wind. Im Halbfinale musste ich viel schwimmen, konnte kaum zeigen, was ich eigentlich kann und landete letztlich im kleinen Finale. Auch dort herrschten kaum fahrbare Bedingungen. Trotz aller Anstrengung reichte es nur für den vierten Platz. Das war frustrierend, aber so ist unser Sport: Man kämpft nicht nur gegen Gegner, sondern auch gegen die Natur.

Im Anschluss ging es weiter mit dem Racing, eigentlich nicht meine Spezialdisziplin. Aber gerade hier lief es für mich überraschend gut. Am ersten Renntag konnte ich gleich drei von drei Rennen gewinnen. Das war ein riesiger Motivationsschub! Am darauffolgenden Tag wurde nur noch ein weiteres Rennen gefahren, in dem ich Zweiter wurde, bei extrem wenig Wind. Zum Glück war das mein Streichresultat, also kein Problem.

Dann kam das Gewitter – und mit ihm das Ende der Wettkämpfe. Keine weiteren Heats mehr. Das bedeutete: Ich war Erster im FreeFly Slalom und damit U19-Weltmeister. Ein unfassbares Gefühl!

Besonders spannend war dieses Jahr auch das veränderte Freestyle-Format: Statt dem üblichen Flaggen-System hatte jeder Rider sieben Minuten Zeit, acht Tricks zu springen – die zwei besten zählten. Und um Zeit zu sparen, wurden häufig zwei Heats parallel gefahren. Eine ungewohnte Umstellung, aber spannend und herausfordernd.

Der letzte Tag gehörte der Siegerehrung. Als ich meinen ersten U19-Weltmeistertitel im FreeFly Slalom in den Händen hielt, war all der Windmangel, das Schwimmen, das Warten – all das vergessen. Es hat sich gelohnt. 

Danke an alle, die dabei waren – für die Stimmung, den Support, die Fairness. Costa Brava war ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.

Photos: © Samu Cardenas / GWA Content Pool

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