Armin Harich, der wohl bekannteste Name in der FLYSURFER-Geschichte, studierter Physiker, Paragleiter und Kanufahrer, war der Erste, der das Potential der Softkites erkannte. Getrieben von seinen Ideen und dem Streben einen Mehrwert für Kunden zu schaffen, hörte er niemals auf, an das Konzept “Foilkite” zu glauben. Die Produktlinien PSYCHO, SPEED, VIRON, SONIC und viele weitere Kreationen stammen aus seiner Feder.
Wann hast du mit dem Kiten begonnen?
Ich kannte damals schon die ersten Kitefotografien von Robbie Naish. Mit der Firmengründung fing ich dann auch mit dem Kiten an. Irgendjemand musste ja schließlich auch die Kites testen – und dafür meldete ich mich sofort freiwillig. Als alter Kanufahrer und Gleitschirmflieger fand ich es total klasse, die Sportarten miteinander zu kombinieren. Mit dem ersten Board, welches ich mir selbst gekauft habe, ging ich an den See, um es auszuprobieren. Kaum eine Sekunde auf dem Wasser, ging das Brett plötzlich unter. Der Händler hatte mir einen “Sinker” verkauft. Ich schimpfte wie ein Rohrspatz. Das waren die ersten Kiteversuche, mit Brettern, die nicht schwammen und 4.8m2 großen Kites. Sobald der Kite ins Wasser fiel, standen die Chancen 50/50, ihn wieder starten zu können. Ich nannte es oft Kite-Triathlon: Kiten, schwimmen und laufen, um wieder an Land zu kommen.
Wie kamst du auf den Markennamen FLYSURFER?
Das Surfen und Fliegen war für mich immer schon das, was Kiten ausmacht. Da wir von Anfang an Produkte mit besonders viel Hangtime bauten, fand ich, das FLYSURFER recht gut passt. Der Name beschreibt die Sportart sehr treffend: Der fliegende Surfer.
Wie lief der Entwicklungsprozess der ersten Foilkites?
Es war definitiv eine wilde Zeit und es wurde alles ausprobiert. Und wie es ganz oft so ist, hat am Anfang vieles nicht sofort funktioniert, aber ich bin natürlich drangeblieben. Wie ja die Meisten wissen, gab es zwischenzeitlich nur sehr wenige Foilkite-Hersteller. Dank zusätzlicher Entwicklungs-Power schafften wir es dann aber doch, das System auf das Level zu bringen, wo wir es haben wollten. Es war nicht einfach, aber wir haben fest daran geglaubt. Mit dem Aufkommen der Bowkites, die eine enorme Neuerung im Kitesport waren, hätte es uns auch viel schlechter gehen können, aber wir haben es trotzdem geschafft, Systeme zu entwickeln, die uns letztendlich über Wasser gehalten haben. Nach den ersten Entwicklungen kamen mir einige Ideen, wie man das System optimieren kann und so fingen wir an, größere Kites zu produzieren. Die ersten Kites konstruierten wir händisch mit einer CAD-Software.
Wie viele Prototypen hast du gebaut?
Auf jeden Fall sprechen wir hier von einem dreistelligen Bereich. Grundsätzlich habe ich immer versucht, mit möglichst wenig Prototypen auszukommen, mit denen ich aber gleichzeitig maximal viele Veränderungen ausprobieren konnte, um Wissen zu generieren. Dieses Know-How habe ich dann in die nächste Prototypgeneration einfließen zu lassen. In den Anfangszeiten war es das Wichtigste, erst eine Größe fertigzustellen, die sehr gut fliegt, und von dort aus dann einen Schritt weiterzugehen. Inzwischen geht man hier mehrgleisig vor, sprich, man entwickelt gleichzeitig an mehreren Größen, da uns mittlerweile auch die Konstruktions-Software viel besser unterstützt und natürlich um Welten schneller arbeitet.
Was ist der schönste Moment für einen Entwickler?
Jedes Mal, wenn das Produkt fertig wird, du die ersten Kites an Kunden mit strahlenden Gesichtern übergeben kannst und ein gutes Feedback bekommst – das ist immer wieder das Schönste. Es ist wie ein Baby, das du zur Welt bringst. Diese Freude mit unseren Kunden zu teilen, gibt mir immer wieder ein tolles Gefühl.
Armin Harich
FLYSURFER Founder, Research & Development, Partner Skywalk GmbH & Co. KG